Wenn Sie als Lehrer nach Wegen suchen, begabte Schüler zu unterstützen, ist es wichtig, zunächst die einzigartigen Dynamiken zu verstehen, die diese Kinder im Klassenzimmer erleben. Begabte Schüler finden sich oft in Umgebungen wieder, in denen ihre fortgeschrittenen Fähigkeiten entweder gefördert oder missverstanden werden. Die Schule kann für sie eine Quelle großer Freude sein, wenn die gestellten Herausforderungen ihrer intellektuellen Neugier entsprechen. Doch für viele begabte Kinder ist es auch ein Ort, an dem sie soziale Schwierigkeiten, Langeweile oder Frustration aufgrund mangelnder angemessener akademischer Anregung erleben.
Diese Schüler können die Schule bereits mit fortgeschrittenen Fähigkeiten betreten – sie können lesen, Zahlen verstehen oder komplexe Ideen erfassen, lange bevor ihre Altersgenossen dies tun. Wenn das Tempo im Klassenzimmer zu langsam ist oder ihre Talente nicht anerkannt werden, kann dies zu Gefühlen der Isolation führen. Stellen Sie sich vor, Sie müssten Lektionen wiederholen, die Sie bereits gemeistert haben, oder schlimmer noch, Sie würden beschuldigt, „angeben“ zu wollen, wenn Sie Ihr Wissen eifrig teilen. Für ein Kind, dessen Geist ständig nach neuen Ideen sucht, kann es sich wie eine Falle anfühlen, zurückgehalten zu werden.
Als Lehrer ist es ebenso wichtig, die emotionalen Bedürfnisse begabter Schüler zu erkennen, wie ihre akademischen Anforderungen zu erfüllen. Es ist leicht anzunehmen, dass sie keine zusätzliche Aufmerksamkeit benötigen, weil sie gut abschneiden. Aber wie jeder andere Schüler müssen sich auch begabte Kinder verstanden und herausgefordert fühlen. Ohne dieses Gleichgewicht kann ihre Begeisterung für das Lernen schnell verblassen, was zu Langeweile, Verhaltensproblemen oder sogar Angst führen kann.
Lehrer könnten manchmal Schwierigkeiten haben, sich an die unterschiedlichen Bedürfnisse innerhalb eines Klassenzimmers anzupassen. Dies ist verständlich, angesichts der Anzahl der Schüler und der Bandbreite der Fähigkeiten, die berücksichtigt werden müssen. Bei begabten Schülern können jedoch schon kleine Veränderungen eine große Wirkung haben. Ihnen die Möglichkeit zu bieten, ihre Interessengebiete tiefer zu erforschen, ihnen Raum für unabhängiges Arbeiten zu geben und ihnen die Verbindung zu Gleichaltrigen mit ähnlichen Fähigkeiten zu ermöglichen, kann ihre Schulerfahrung transformieren.
Für viele begabte Kinder ist die Schule der erste Ort, an dem sie die Realität erkennen, dass nicht jeder um sie herum auf die gleiche Weise denkt oder lernt. Diese Erkenntnis kann sowohl erhellend als auch entmutigend sein. Deshalb ist es wichtig, dass Lehrer Umgebungen schaffen, in denen sich begabte Schüler sowohl herausgefordert als auch unterstützt fühlen, damit sie ihre Freude am Lernen und ihr Vertrauen in ihre Fähigkeiten nicht verlieren.